Regelmäßige und transparente Kommunikation der Unternehmen mit ihren Investoren sind für Dr. Rasinger als Anlegervertreter von zentraler Bedeutung. In diesem Bereich stellt er den österreichischen börsenotierten Unternehmen ein gutes Zeugnis aus. Die Entwicklung einer Kapitalmarktkultur ist aber nicht nur ein Thema für Unternehmen und Anleger, sondern laut Dr. Rasinger auch eine wesentliche Aufgabe der Politik. Er wünscht sich von der Politik ein klares Bekenntnis zum heimischen Kapitalmarkt und dessen Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich. Nicht zuletzt würde ein positiveres Bild vom Kapitalmarkt der österreichischen Bevölkerung auch das Investieren in Aktien schmackhafter machen. Dafür wäre aber auch mehr Wissen über den Kapitalmarkt und eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Risiken von Aktien und anderen Wertpapieren erforderlich. Zu diesem Zwecke plädiert Dr. Rasinger für mehr Finanzmarktbildung, die seiner Ansicht nach schon in der Schule beginnen sollte.
Der Gesprächsbogen spannte sich von der neuen Beteiligungsgesellschaft des Bundes (ÖBIB) und dem neu geschaffenen Nominierungskomitee über Ideen zur kapitalmarktorientierten KMU-Finanzierung bis hin zu aktuellen Themen wie dem Konflikt zwischen der FMA und der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Auslegung der Prüfpflicht. Diese Unstimmigkeit bedauert Dr. Rasinger sehr, da sie letztlich dem Kapitalmarkt Schaden zufügt. Um eine Konfliktlösung zu erzielen, müssten alle Beteiligten aufeinander zugehen und in einen konstruktiven Dialog treten.
Im Anschluss an die Diskussion mit Dr. Rasinger konnten die Gäste nicht nur Drinks und Häppchen, sondern auch den traumhaften Ausblick am 20. Stock des Ringturms der Vienna Insurance Group genießen.