Wien (OTS) „Nach Veröffentlichung des Aktionsplans für eine Kapitalmarktunion durch die Europäische Kommission ist die Stoßrichtung dieser Initiative klar: Eine europaweite Stärkung der Kapitalmärkte“, so der Präsident des Aktienforums, Robert Ottel heute, Mittwoch.
Bei der zukünftigen Entwicklung der Kapitalmarktunion stellen die großen Unterschiede der einzelnen Mitgliedstaaten eine echte Herausforderung dar. „Dreh- und Angelpunkt bleiben die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Mitgliedstaaten. Paneuropäische Marktstrukturen sind wichtig. Gefordert sind in erster Linie aber die Nationalstaaten. Diese müssen nun ihre Hausaufgaben erledigen“, so Ottel.
So gibt es etwa bei der Aktienmarktkapitalisierung gemessen am BIP eklatante Unterschiede. Österreich befindet sich hier mit 38 Prozent – EU-Durchschnitt 64,5 Prozent – im unteren Drittel. „Um diese unterschiedlichen Niveaus schrittweise anzupassen, sind politische Zielvorgaben unumgänglich“, so Ottel. „Hierzulande sind beispielsweise die Hürden für einen Börsengang relativ hoch. Die Kosten für die Regulierung steigen und steigen. Dies betrifft auch die Kosten für die laufende Börsenotiz“, betonte der Aktienforum-Präsident. „Die steuerliche Gleichbehandlung von Eigen- und Fremdkapital muss hier auch eines der zentralen Anliegen der Kapitalmarktunion sein. Dies würde die Unabhängigkeit der Unternehmen fördern und deren Stabilität verbessern. Dazu bedarf es aber eines komplett neuen Mindsets“, so Ottel. PA Aktienforum: Kapitalmarktunion wird begrüßt